Stimulanzien in Deutschland
Der (illegale) Handel mit Kokain steigt in der EU stark an.
Illegale Drogen
Stimulanzien mögen dem Körper eine enorme Leistungsfähigkeit vorgaukeln: Energie führen sie aber keine zu.
Stimulanzien, zu denen hier Kokain, Crack, MDMA (oft als "Ecstasy" bezeichnet), Amphetamin (oft als "Speed" oder auch "Pep" bezeichnet) sowie Methamphetamin (oft als "Crystal Meth" bezeichnet) gezählt werden, gehören zu den am häufigsten konsumierten Drogen in Deutschland. So haben 2021 laut Erhebungen hochgerechnet etwa 725.000 der 18- bis 59-Jährigen in Deutschland innerhalb eines Jahres Kokain/Crack konsumiert. Kokain ist damit die nunmehr am häufigsten konsumierte illegale Substanz in Deutschland.
Die Anzahl der Krankenhausaufenthalte aufgrund von Vergiftungen oder Intoxikationen mit Stimulanzien steigt ebenfalls stetig an und im Jahr 2023 spielte der Konsum von Stimulanzien in etwa 44 % der drogenbedingten Todesfälle eine Rolle - ein starker Anstieg im Vergleich zum Vorjahr.
Was sind Stimulanzien?
Was sind Stimulanzien?
Stimulanzien haben eine anregende Wirkung auf den Körper. Sie können sich kurzzeitig positiv auf die Aufmerksamkeit, Konzentrationsfähigkeit und körperliche Leistungsfähigkeit auswirken. Dabei führen sie dem Körper aber keine Energie zu, sondern regen bestenfalls die Energiebereitstellung an, was zur Ausbeutung der Energiereserven führen kann.
Stimulanzien sind keine klar definierte Substanzklasse, die chemisch eine ähnliche Struktur haben. Vielmehr wird eine Vielfalt von Substanzen darunter gefasst: Neben Koffein oder Nikotin zählen auch Medikamente wie zum Beispiel Methylphenidat (Ritalin) dazu. An dieser Stelle fokussieren wir uns jedoch auf die folgenden illegalen Stimulanzien: Kokain, Crack, MDMA (Ecstasy), Amphetamin (Speed) und Methamphetamin (Crystal Meth).
Im Drogenlexikon von drugcom.de finden Sie mehr zu Kokain, Crack, MDMA, Amphetamin und Methamphetamin.
Hinweis zur Darstellung der Daten von Kokain/Crack
Hinweis zur Darstellung der Daten von Kokain/Crack
Kokain (genauer: Kokainhydrochlorid) ist ein weißes, kristallines Pulver. Es wird durch chemische Prozesse aus den Blättern des Coca-Strauchs gewonnen. Die häufigste Konsumform von Kokain ist das Sniefen bzw. Schnupfen. Der intravenöse Konsum sowie das Rauchen sind ebenfalls verbreitet, gelten aber als besonders riskant, da das Abhängigkeitspotenzial erhöht ist.
Crack wird durch weitere chemische Verarbeitung direkt aus dem Kokainpulver hergestellt. Die Wirkung von Crack ist in der Regel kurzlebiger, aber intensiver als die von Kokain. Crack wird meistens geraucht.
Mehr zu Kokain findet sich auf der Webseite: https://kokainfo.de/
In einigen hier verwendeten Daten wird nicht zwischen Kokain und Crack unterschieden. So basieren die veröffentlichten Ergebnisse des Epidemiologischen Suchtsurveys auf den Konsum von Kokain und/oder Crack (hiernach "Kokain/Crack"). Das Klassifikationssystem für Erkrankungen ICD-10, worauf unter anderem die Diagnosen in der Krankenhausstatistik und der Deutschen Suchthilfestatistik basieren, unterscheidet ebenfalls nicht zwischen Kokain und Crack.
Verbreitung
Wie viele Personen konsumieren in Deutschland Stimulanzien?
Im Jahr 2021 haben hochgerechnet etwa 725.000 der 18- bis 59-Jährigen in Deutschland Kokain/Crack konsumiert. Den Konsum von MDMA (Ecstasy) sowie Amphetamin (Speed) in den letzten 12 Monaten gaben jeweils mehr als 500.000 Erwachsene im Alter von 18 bis 59 Jahren an.
ℹ Hinweise zu den Abbildungen Am oberen Rand der Abbildung können Sie sich mittels der eingeblendeten Buttons durch verschiedene Ansichten (z. B. "Kokain/Crack") klicken. Durch Klicken auf die Beschreibungen in den Grafik-Legenden (z. B. „Erwachsene“) können Sie zudem einzelne Linien aus- und wieder einblenden.
Datenquellen
Epidemiologischer Suchtsurvey
Epidemiologischer Suchtsurvey
Wie viele erwachsene Personen in Deutschland konsumieren illegale Substanzen wie beispielsweise Kokain, Ecstasy (MDMA) oder Methamphetamin (Speed)? Dieser Frage gehen die Erhebungen des Epidemiologischen Suchtsurveys (ESA) nach. Dabei werden Erwachsene für jede der genannten Substanzen unter anderem gefragt:
- ob sie in den vergangenen 12 Monaten bei mindestens einer Gelegenheit eine der Substanzen konsumiert haben.
Der Epidemiologische Suchtsurvey (ESA) ist eine seit 1980 regelmäßig durchgeführte bevölkerungsrepräsentative Studie zur Erfassung des Konsums psychoaktiver Substanzen und substanzbezogener Belastung in der erwachsenen Wohnbevölkerung in Deutschland. Seit 1997 finden die Erhebungen alle 3 Jahre statt. Die letzte Befragung erfolgte im Jahr 2021.
Die Daten werden mithilfe eines selbstauszufüllenden Fragebogens erfasst. Neben einer schriftlichen Beantwortung kann der Fragebogen seit 2006 zusätzlich mithilfe telefonischer Interviews sowie seit 2009 auch online beantwortet werden. Es handelt sich um Fragen zum Konsum von Tabak, Alkohol, illegalen Drogen und Medikamenten der Befragten. Neben der Einschätzung des aktuellen Substanzkonsums können durch die Berücksichtigung zeitlicher Trends gesundheitspolitisch problematische Entwicklungen erkannt werden.
Zielpersonen des ESA sind deutschsprachige, in Privathaushalten lebende Personen, die zum Zeitpunkt der Erhebung zwischen 18 und 64 Jahren alt sind. Die Ziehung der Personenstichprobe erfolgt auf Basis der Einwohnermelderegister in einem Zufallsverfahren. Die angestrebte Stichprobengröße umfasst 8.000 Personen.
Die hier dargestellten Daten sind dem aktuellen Kurzbericht (Tabelle 4) entnommen.
Drogenaffinitätsstudie
Drogenaffinitätsstudie
Die Drogenaffinitätsstudie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ist eine repräsentative Befragung junger Menschen in Deutschland. Sie wird seit 1973 alle 3 bis 4 Jahre erhoben. Die letzte Befragung erfolgte im Jahr 2019.
Der Fragebogen wird mittels eines computergestützten Telefoninterviews erhoben und umfasst Fragen zu Konsum, Motiven und Einstellungen zu Alkohol, Tabak und illegalen Drogen.
Zielstichprobe sind Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 12 bis 25 Jahren. Die Stichprobengröße variierte seit 1973, beträgt seit 2015 aber ca. 7.000 Personen.
Die hier dargestellten Daten basieren auf Sonderauswertungen der Drogenaffinitätsstudie und wurden nicht anderweitig veröffentlicht.
Ergebnisse
Kokain/Crack
Kokain/Crack
1,6 %
Kokain ist innerhalb der Stimulanzien die am häufigsten konsumierte Substanz. 1,6 % der Erwachsenen haben im Jahr 2021 mindestens ein Mal Kokain und oder Crack genommen. Doppelt so viele Männer (2,2 %) wie Frauen (1,1 %) konsumierten 2021 Kokain.
+33 %
Lange lag der Konsum von Kokain/Crack bei ca. 1 % oder darunter. Zwischen 2018 und 2021 ist bei den Erwachsenen jedoch ein Anstieg um circa 33 % zu verzeichnen und 2021 lag der Konsum erstmals über 1,5 %.
0,1 %
Unter den 12- bis 17-jährigen Jugendlichen spielt der Kokainkonsum eine stark untergeordnete Rolle: 0,1 % der Befragten gaben dessen Konsum im Jahr 2019 an.
MDMA (Ecstasy)
MDMA (Ecstasy)
1,2 %
1,2 % der 18- bis 59-Jährigen gaben 2021 an, in den letzten 12 Monaten mindestens ein Mal MDMA / Ecstasy konsumiert zu haben. Ähnlich wie bei Kokain nehmen Männer (1,7 %) MDMA häufiger als Frauen (0,7 %).
+ 71 %
MDMA verzeichnet in den letzten Jahren ebenfalls relativ deutliche Anstiege. So stieg der Anteil derer, die angaben, MDMA in den letzten 12 Monaten konsumiert zu haben, zwischen 2015 und 2021 um 71 % an. Bei Männern ist der Anstieg stärker ausgeprägt als bei Frauen.
0,4 %
Bei Jugendlichen liegt der Anteil fast durchgehend bei weniger als 0,5 % der Befragten. In 2021 gaben 0,4 % der 12- bis 17-Jährigen den Konsum von MDMA in den letzten 12 Monaten an.
Amphetamin (Speed)
Amphetamin (Speed)
1,3 %
Auf etwa gleichem Niveau wie MDMA liegt der 12-Monats-Konsum von Amphetamin / Speed: 1,3 % der 18- bis 59-Jährigen gaben den mindestens einmaligen Konsum von Amphetamin in den letzten 12 Monaten an. Erneut liegt der Anteil der Männer (1,6 %) über dem der Frauen (1,0 %).
+ 30 %
Der Anteil derer, die in den letzten 12 Monaten Amphetamin nahmen, lag unter den 18- bis 59-Jährigen lange Zeit stets unter 1 Prozent. 2015 waren es erstmals exakt 1,0 % und auch seither stieg der Anteil weiter an: 1,3 % im Jahr 2021 bedeuten einen weiteren Anstieg um 30 % seit 2015.
0,2 %
Bei Jugendlichen liegt der Anteil fast durchgehend bei weniger als 0,5 % der Befragten und sank in den vergangenen Jahren weiter leicht ab. 2021 lag der Anteil bei 0,2 %.
Methamphetamin (Crystal Meth)
Methamphetamin (Crystal Meth)
0,1 %
Methamphetamin / Crystal Meth wird erst seit 2015 bei Erwachsenen erhoben. In den drei Befragungen seither gaben stets 0,1 % der 18- bis 59-Jährigen an, in den letzten 12 Monaten mindestens ein Mal Methamphetamin konsumiert zu haben.
0 %
Ebenfalls seit 2015 wird der Konsum von Methamphetamin im Rahmen der Drogenaffinitätsstudie unter Jugendlichen erhoben. Das Ergebnis: 0,0 % gaben dessen Konsum in den letzten 12 Monaten in den zwei Erhebungen seither an.
Behandlung
Inanspruchnahme der Versorgungssysteme
Die Anzahl der Personen, die sich auf Grund einer Vergiftung oder Intoxikation mit Kokain/Crack oder anderen Stimulanzien in stationäre Krankenhausbehandlung begeben müssen, wächst seit Jahren stetig an. Ebenso steigt der Anteil der Personen, die sich auf Grund ihrer Suchtproblematik mit Kokain/Crack oder anderen Stimulanzien in einer ambulanten oder stationären Suchthilfeeinrichtung behandeln lassen, seit dem Jahr 2000 stark an. Dies ergibt sich aus den Daten der Krankenhausstatistik der Jahre 2000 bis 2022 sowie der Deutschen Suchthilfestatistik.
ℹ Hinweise zu den Abbildungen Am oberen Rand der Abbildung können Sie sich mittels der eingeblendeten Buttons durch verschiedene Ansichten (z. B. "Krankenhaus: Kokain") klicken. Durch Klicken auf die Beschreibungen in den Grafik-Legenden (z. B. „Vergiftungen (Männer)“) können Sie zudem einzelne Linien aus- und wieder einblenden.
Datenquellen
Krankenhausstatistik
Krankenhausstatistik
In der Krankenhausstatistik (Diagnosen) melden sämtliche öffentliche und private Krankenhäuser in Deutschland verpflichtend Daten zu ihren entlassenen vollstationären Patientinnen und Patienten (Vollerhebung). Daten umfassen unter anderem die Erkrankungsart (Hauptdiagnose), Verweildauer, Fachabteilung sowie soziodemographische Merkmale der Patientinnen und Patienten (z. B. Alter, Geschlecht, Wohnort). Die Angaben umfassen auch die im Krankenhaus verstorbenen, nicht jedoch vor-, nach-, teilstationär oder ambulant behandelte Patientinnen und Patienten.
Krankenhausaufenthalte können hiermit detailliert nach Hauptdiagnosen aufgeschlüsselt ausgewertet werden. Die Hauptdiagnose wird gemäß dem Klassifikationssystem ICD-10 verschlüsselt.
Für die obigen Abbildungen werden für Kokain die ICD-10-Codes F14.0 (akute Intoxikation mit Kokain; worunter auch Crack gefasst wird) sowie T40.5 (Vergiftung mit Kokain; worunter auch Crack gefasst wird) dargestellt, für die anderen Stimulanzien der ICD-10-Code F15.0 (akute Intoxikation mit anderen Stimulanzien) herangezogen. Die Gruppe der T-Codes (Vergiftungen) enthält keinen separaten Code zu „anderen Stimulanzien“, so dass bei der Darstellung hierauf nicht zurückgegriffen werden kann.
Die dargestellten Daten sind der Gesundheitsberichterstattung des Bundes entnommen.
Deutsche Suchthilfestatistik
Deutsche Suchthilfestatistik
Die Deutsche Suchthilfestatistik (DSHS) erfasst deutschlandweit Beratungs- und Behandlungsvorgänge in ambulanten wie (teil-)stationären Einrichtungen der Suchthilfe.
Die Statistik wird jährlich erhoben und veröffentlicht, wobei Suchthilfeeinrichtungen grundsätzlich nicht zur Teilnahme verpflichtet sind. Dennoch beteiligt sich die Mehrheit der ambulanten Suchthilfeeinrichtungen (Datenjahr 2022: 77 %) sowie gut die Hälfte der stationären Rehabilitationseinrichtungen (Datenjahr 2022: 53 %) an der Erhebung. Da die Zusammensetzung der datenliefernden Einrichtungen von Jahr zu Jahr leicht variiert (offene Kohorte) lassen sich absolute Fallzahlen nur begrenzt interpretieren. Stattdessen wird hier der prozentuale Anteil der Behandlungen bzw. Betreuungen aufgrund der jeweiligen substanzbezogenen Problematik an allen Behandlungen bzw. Betreuungen, für die eine Hauptdiagnose vorliegt, dargestellt. Ein Vorteil des Heranziehens der prozentualen Anteile ist, dass Verteilungen aufgrund der großen Fallzahlen weniger anfällig gegenüber geringfügigen Veränderungen der Grundgesamtheit (das heißt, Anzahl und Zusammensetzung der teilnehmenden Einrichtungen) sind.
Die DSHS umfasst Informationen auf zwei Ebenen: Zum einen auf der Einrichtungsebene, wo primär strukturelle Merkmale und umgesetzte Angebote der Suchthilfeeinrichtungen erfasst werden. Zum anderen auf Ebene der durchgeführten Betreuungen / Behandlungen mit Informationen zur dort betreuten / behandelten Klientel (soziodemographische und suchtbezogene Aspekte, betreuungs- / behandlungsspezifische Merkmale).
Bei den hier dargestellten Daten handelt es sich jeweils um Zugänge an Betreuungen in der ambulanten Suchthilfe bzw. beendete Behandlungen in der stationäre Suchthilfe, für die eine Hauptdiagnose vorlag. Die Daten der einzelnen Jahre sowie eine detaillierte Erläuterung ihrer Erhebung sind unter www.suchthilfestatistik.de verfügbar.
Ergebnisse
Kokain/Crack
Kokain/Crack
866
Im Jahr 2022 wurden insgesamt 866 Fälle von akuter Intoxikation oder Vergiftung mit Kokain/Crack in deutschen Krankenhäusern behandelt - mehr als drei Mal so viele wie noch im Jahr 2000 (277 Fälle).
3,6 x
Bei Männern bedeutet der Anstieg von 191 Fällen im Jahr 2000 auf 697 Fälle in 2022 gar einen Anstieg um das 3,6-fache. Auch Frauen wurden 2022 fast doppelt so häufig auf Grund einer Vergiftung oder Intoxikation mit Kokain/Crack im Krankenhaus behandelt wie noch im Jahr 2000.
3,9 %
Bei 3,9 % der ambulanten Betreuungen sowie bei 3,6 % der stationären Behandlungen stand im Jahr 2022 eine kokain-/crack-bedingte Problematik im Vordergrund.
Andere Stimulanzien
Andere Stimulanzien
1.802
1.802 Fälle von akuter Intoxikation mit anderen Stimulanzien (außer Kokain) wurden 2022 in deutschen Krankenhäusern behandelt – dies sind mehr als sechs Mal so viele wie noch im Jahr 2000 (282 Fälle). Seit 2019 ist die Anzahl jedoch rückläufig.
> 9x
Im Jahr 2000 wurden noch 141 Männer auf Grund einer akuten Intoxikation mit anderen Stimulanzien (außer Kokain) behandelt, in 2021 waren es 1.233 – also knapp neun Mal so viele wie im Jahr 2000. Bei Frauen gab es im gleichen Zeitraum einen Anstieg um das Vierfache (141 auf 569 Fälle).
5,8 %
Bei 5,8 % der ambulanten sowie bei 6,0 % der stationären Fälle standen im Jahr 2022 der missbräuchliche Konsum oder eine Abhängigkeit von anderen Stimulanzien (außer Kokain) im Vordergrund.
3:1
Der Anteil der Männer mit einer stimulanzienbezogenen Problematik liegt sowohl in der stationären (75 %) wie in der ambulanten Suchthilfe (71 %) bis zu drei Mal so hoch wie der Anteil der Frauen.
Folgeschäden
Zu welchen gesundheitlichen Folgeschäden kann der Konsum von Stimulanzien führen?
Im Allgemeinen gaukeln Stimulanzien dem Körper lediglich eine Energiezufuhr vor ohne tatsächlich Energie zu liefern. Stattdessen werden die eigenen Kraftreserven verbraucht, was zahlreiche körperliche Konsequenzen zur Folge haben kann: zum Beispiel Übererregung, Erhöhung von Körpertemperatur und Herzschlag, Bewusstseinsstörungen, gesteigerte Aggressivität, Angstzustände, Keislaufversagen, Neurotoxizität (z. B. Absterben von Gehirngewebe) oder Herzinfarkt (mehr zu den gesundheitlichen Folgen zu Kokain/Crack, MDMA (Ecstasy) und Amphetamin (Speed) findet sich unter anderem auf den Seiten von drugcom.de.
Einige Konsumierende entwickeln zudem eine missbräuchliche Nutzung oder eine Abhängigkeit von Stimulanzien.
Abhängigkeit und Missbrauch. Laut Erhebung des Epidemiologischen Suchtsurveys (ESA) 2018 erfüllen jeweils 0,1 Prozent der Befragten im Alter von 18 bis 64 Jahren die Kriterien eines Kokainmissbrauchs oder einer Kokainabhängigkeit. Männer sind häufiger betroffen als Frauen.
Amphetamin- oder Methamphetaminmissbrauch hatten zudem 0,1 % und Amphetamin- oder Methamphetaminabhängigkeit 0,2 % der Befragten. Frauen scheinen von einer Abhängigkeit etwas häufiger betroffen zu sein als Männer.
Todesfälle. Im Jahr 2023 verstarben laut Bundeskriminalamt (BKA) 2.227 Personen in Deutschland im Zusammenhang mit dem Konsum illegaler Substanzen. Der Missbrauch von Kokain/Crack spielte in 610 Todesfällen eine Rolle, Amphetamin ("Speed") in 402 Fällen. Methamphetamin (122 Fälle) sowie MDMA (115 Fälle) spielten eine eher untergeordnete Rolle.
In den meisten Todesfällen, bei denen der Tod im Zusammenhang mit dem Konsum von Stimulanzien steht, nahm der oder die Verstorbene neben Stimulanzien weitere Substanzen ein. So wurden bei circa 83,5 % der Todesfälle mit Beteiligung von Stimulanzien ein multipler Substanzgebrauch festgestellt. In den restlichen 16,5 % der Fälle war eine Substanz aus der Gruppe der Stimulanzien die einzige festgestellte Substanz.
Abhängigkeit und Missbrauch
Abhängigkeit und Missbrauch
Laut Erhebung des Epidemiologischen Suchtsurveys (ESA) 2018 erfüllen jeweils 0,1 Prozent der Befragten im Alter von 18 bis 64 Jahren die Kriterien eines Kokainmissbrauchs oder einer Kokainabhängigkeit. Männer sind häufiger betroffen als Frauen.
Amphetamin- oder Methamphetaminmissbrauch hatten zudem 0,1 % und Amphetamin- oder Methamphetaminabhängigkeit 0,2 % der Befragten. Frauen scheinen von einer Abhängigkeit etwas häufiger betroffen zu sein als Männer.
Todesfälle
Todesfälle
Im Jahr 2023 verstarben laut Bundeskriminalamt (BKA) 2.227 Personen in Deutschland im Zusammenhang mit dem Konsum illegaler Substanzen. Der Missbrauch von Kokain/Crack spielte in 610 Todesfällen eine Rolle, Amphetamin ("Speed") in 402 Fällen. Methamphetamin (122 Fälle) sowie MDMA (115 Fälle) spielten eine eher untergeordnete Rolle.
In den meisten Todesfällen, bei denen der Tod im Zusammenhang mit dem Konsum von Stimulanzien steht, nahm der oder die Verstorbene neben Stimulanzien weitere Substanzen ein. So wurden bei circa 83,5 % der Todesfälle mit Beteiligung von Stimulanzien ein multipler Substanzgebrauch festgestellt. In den restlichen 16,5 % der Fälle war eine Substanz aus der Gruppe der Stimulanzien die einzige festgestellte Substanz.
Markt
Wie groß ist der Schwarzmarkt für Stimulanzien in Europa?
Daten zur Größe des Schwarzmarkts illegaler Substanzen sind naturgemäß nur schwer zu erheben. Laut Daten von Europol sowie der European Union Drugs Agency (EUDA) spielt der Handel mit Kokain, Amphetamin und MDMA jedoch laut Schätzungen eine bedeutende Rolle: Für das Jahr 2021 (aktuelle Daten) wird geschätzt, dass innerhalb der EU etwa 31 Milliarden Euro mit dem Handel illegaler Substanzen umgesetzt wurden. Hiervon entfallen 37 % (etwa 11,2 Milliarden Euro) auf Kokain, 5 % (etwa 1,6 Milliarde Euro) auf Amphetamin und 2 % (circa 0,6 Milliarden Euro) auf MDMA. Im Vergleich zur Erhebung aus dem Jahr 2019 stieg der geschätzte Umsatz von Kokain um gut 27 %.
Deutsche Daten zum Schwarzmarkt von Stimulanzien liegen nicht vor. Daten hinsichtlich der Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz können gewisse Einblicke in deren Bedeutung liefern. So betrug laut BKA die Gesamtzahl der Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz im Jahr 2023 etwa 347.000 Fälle. Auf Kokain entfielen dabei insgesamt 29.675 (circa 8,5 %) aller Delikte, auf Amphetamin 32.093 Fälle (circa 9,2 %), auf MDMA 7.918 Fälle (etwa 2,3 %) und auf Methamphetamin 8.116 Fälle (2,3 %). Der Anstieg bei Kokain im Vergleich zum Vorjahr betrug auch hier gut 27 %.
Im Jahr 2023 wurden in Deutschland zudem zwei Großlabore zur illegalen Herstellung bzw. Verarbeitung von Amphetaminen sichergestellt.