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Sucht und Drogen
Sucht und Drogen haben eine erhebliche gesellschaftliche Relevanz.
In Deutschland raucht etwa jeder vierte erwachsene Mensch. 1,6 Millionen sind alkoholabhängig. 600.000 haben einen problematischen Konsum von Cannabis oder anderen Drogen. 1,8 Millionen sind medikamentenabhängig. Und 1,3 Millionen Menschen spielen pathologisch Glücksspiele, weitere 3 Millionen spielen riskant.
Das alles macht deutlich: Sucht und Drogen haben in unserer Gesellschaft eine erhebliche gesellschaftliche Relevanz.
Wie viele Menschen sind von einer Abhängigkeit einer Substanz bzw. von einer Glücksspielstörung betroffen?
Kaum eine Zahl verdeutlicht wohl mehr die Bedeutung und Problematik von Suchtmitteln oder Verhaltenssüchten als die Zahl darüber, wie viele Personen als abhängig von einer Substanz gelten oder die Kriterien einer Verhaltensstörung erfüllen.
Die Abbildung unten stellt dies in der Form eines Säulendiagramms dar. Demnach erfüllen beispielsweise 4,4 Millionen Erwachsene zwischen 18 und 64 Jahren die Kriterien einer Tabakabhängigkeit, 1,8 Millionen gelten als medikamentenabhängig.
Über das Datenportal
Um sachlich über die Themen Sucht und Drogen sprechen zu können, braucht es verlässliche Quellen. Das „Datenportal Sucht und Drogen“ führt qualitätsgesicherte Daten zu Verbreitung, Konsum, Behandlung und Markt von Drogen und Suchtmitteln sowie Verhaltenssüchten in Deutschland aus unterschiedlichen, weitgehend öffentlich finanzierten Quellen zusammen.
Die Daten ermöglichen es, Maßnahmen zur Stärkung der Gesundheitskompetenz, mehr wirksame Verhältnisprävention (insbesondere für Kinder und Jugendliche), den Ausbau der Frühintervention, zum Beispiel bei Cannabis, sowie flächendeckende Behandlungsmöglichkeiten in der Suchthilfe zu entwickeln.
Aufbereitet wurden die Daten vom IFT Institut für Therapieforschung. Das IFT ist ein unabhängiges und gemeinnütziges Forschungsinstitut, insbesondere aktiv in dem Feld der Drogen-, Sucht- und Versorgungsforschung.
"Wir brauchen eine neue Diskussion über Drogen und einen anderen Umgang mit Sucht. Die Realität ist, dass Menschen trotz Verboten Drogen konsumieren und dass daraus Süchte und Abhängigkeiten entstehen können. Wir müssen diese Wirklichkeit anerkennen, auch für das Umfeld – insbesondere Familie und Freunde – von suchtkranken Menschen.
Ich setze auf mehr Schutz und Hilfe statt Strafe. Praktisch mündet das in Maßnahmen wie Drug Checking und die kontrollierte Abgabe von Cannabis. Auch müssen wir einen neuen Blick auf den fahrlässigen Umgang etwa mit Alkohol, Nikotin und Glücksspiel werfen."
Burkhard Blienert, Beauftragter der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen