Illegale Substanzen in Deutschland
2023 verstarben mit 2.227 so viele Personen wie nie zuvor im Zusammenhang mit dem Konsum illegaler Substanzen.
Stimulanzien
Der Drogenmarkt ist sehr dynamisch und Ge- und Missbrauch illegaler Substanzen ändern sich schnell. Auch deshalb sind dessen Folgen oft schwer vorhersehbar.
Laut aktuellen Erhebungen konsumieren circa 3,1 % der 18- bis 59-jährigen Erwachsenen sowie 1,0 % der 12- bis 17-jährigen Jugendlichen in Deutschland mindestens eine illegale Substanz (außer Cannabis) innerhalb von 12 Monaten.
Im Jahr 2022 gingen jeweils mehr als 20 % der Behandlungen und Betreuungen in der stationären bzw. ambulanten Suchthilfe auf einen missbräuchlichen Konsum oder Abhängigkeit einer illegalen Substanz (außer Cannabis) zurück.
Im Jahr 2023 verstarben 2.227 Personen im Zusammenhang mit dem Konsum illegaler Substanzen.
Diese Seite gibt einen allgemeinen Überblick über den Konsum illegaler Substanzen (außer Cannabis) und zum Teil auch über den Mischkonsum verschiedener illegaler Substanzen. Mehr zur Verbreitung, Behandlung und Folgeschäden des Konsums von Stimulanzien, Opioiden und neuen psychoaktive Stoffen im Speziellen finden Sie auf den einzelnen Unterseiten.
Hinweis zur Darstellung der Daten zu den illegalen Substanzen (außer Cannabis)
Hinweis zur Darstellung der Daten zu den illegalen Substanzen (außer Cannabis)
Diese Seite bezieht sich auf den Konsum illegaler Substanzen außer Cannabis. Dies beinhaltet insbesondere die Substanzgruppen der Stimulanzien, der Opioide sowie "neue psychoaktive Stoffe". Je nach Erhebung und Studie kann es leichte Unterschiede geben, welche Substanzen genau darunter gefasst oder abgefragt wurden. Daher sind Vergleiche zwischen verschiedenen Erhebungen nur eingeschränkt möglich.
Verbreitung
Wie viele Personen konsumieren in Deutschland Stimulanzien, Opioide oder neue psychoaktive Stoffe?
Hochgerechnet etwa 1,6 Millionen Erwachsene im Alter von 18 bis 59 Jahren und circa 45.000 Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren haben im Jahr 2021 in den vergangenen 12 Monaten in Deutschland mindestens ein Mal eine illegale Substanz (außer Cannabis) konsumiert.
Dies zeigen Erhebungen des Epidemiologischen Suchtsurveys (ESA) sowie der Drogenaffinitätsstudie.
ℹ Hinweise zu den Abbildungen Am oberen Rand der Abbildung können Sie sich mittels der Buttons (z. B. "12-Monats-Konsum") durch verschiedene Ansichten klicken. Durch Klicken auf die Beschreibungen in den Grafik-Legenden (z. B. „Erwachsene“) können Sie zudem einzelne Linien aus- und wieder einblenden.
Datenquellen
Epidemiologischer Suchtsurvey
Epidemiologischer Suchtsurvey
Wie viele erwachsene Personen in Deutschland konsumieren illegale Substanzen wie beispielsweise Kokain, Ecstasy (MDMA) oder Heroin? Dieser Frage gehen die Erhebungen des Epidemiologischen Suchtsurveys (ESA) nach. Dabei werden Erwachsene für jede der genannten Substanzen unter anderem gefragt:
- ob sie in den vergangenen 12 Monaten bei mindestens einer Gelegenheit eine der Substanzen konsumiert haben.
Der Epidemiologische Suchtsurvey (ESA) ist eine seit 1980 regelmäßig durchgeführte bevölkerungsrepräsentative Studie zur Erfassung des Konsums psychoaktiver Substanzen und substanzbezogener Belastung in der erwachsenen Wohnbevölkerung in Deutschland. Seit 1997 finden die Erhebungen alle 3 Jahre statt. Die letzte Befragung erfolgte im Jahr 2021.
Die Daten werden mithilfe eines selbstauszufüllenden Fragebogens erfasst. Neben einer schriftlichen Beantwortung kann der Fragebogen seit 2006 zusätzlich mithilfe telefonischer Interviews sowie seit 2009 auch online beantwortet werden. Es handelt sich um Fragen zum Konsum von Tabak, Alkohol, illegalen Drogen und Medikamenten der Befragten. Neben der Einschätzung des aktuellen Substanzkonsums können durch die Berücksichtigung zeitlicher Trends gesundheitspolitisch problematische Entwicklungen erkannt werden.
Zielpersonen des ESA sind deutschsprachige, in Privathaushalten lebende Personen, die zum Zeitpunkt der Erhebung zwischen 18 und 64 Jahren alt sind. Die Ziehung der Personenstichprobe erfolgt auf Basis der Einwohnermelderegister in einem Zufallsverfahren. Die angestrebte Stichprobengröße umfasst 8.000 Personen.
Die hier dargestellten Daten zum Konsum illegaler Substanzen (außer Cannabis) beruhen auf einer Sonderauswertung des ESA, die in dieser Form bislang nicht anderweitig veröffentlicht wurden.
Drogenaffinitätsstudie
Drogenaffinitätsstudie
Die Drogenaffinitätsstudie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ist eine repräsentative Befragung junger Menschen in Deutschland. Sie wird seit 1973 alle 3 bis 4 Jahre erhoben. Die letzte Befragung erfolgte im Jahr 2019.
Der Fragebogen wird mittels eines computergestützten Telefoninterviews erhoben und umfasst Fragen zu Konsum, Motiven und Einstellungen zu Alkohol, Tabak und illegalen Drogen.
Zielstichprobe sind Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 12 bis 25 Jahren. Die Stichprobengröße variierte seit 1973, beträgt seit 2015 aber ca. 7.000 Personen.
Die hier dargestellten Daten für Jugendliche sind dem aktuellen Bericht (Tabelle 25) entnommen.
Ergebnisse
12-Monats-Konsum
12-Monats-Konsum
3,1 %
3,1 % der 18- bis 59-Jährigen in Deutschland konsumierten 2021 mindestens eine illegale Substanz (außer Cannabis). Dies sind hochgerechnet 1,6 Millionen Personen.
1 %
Bei den 12- bis 17-jährigen Jugendlichen lag der Anteil derer, die mindestens ein Mal in den letzten 12 Monaten eine illegale Substanz (außer Cannabis) konsumierten, im Jahr 2021 bei 1,0 %, hochgerechnet circa 45.000 Jugendliche.
2 x
Der Konsum illegaler Substanzen weist bei Erwachsenen zuletzt einen steigenden Trend auf. Lag der Anteil zwischen 2000 und 2015 noch stets zwischen 1,5 % und 2,1 %, stieg der Anteil im Jahr 2021 auf 3,1 %, circa doppelt so viele wie noch im Jahr 2000. Bei Jugendlichen lag der prozentuale Anteil in allen Erhebungen stets zwischen 0,8 % und 2 %.
Geschlechtsunterschiede
Geschlechtsunterschiede
2 x
Der Anteil der Männer, die mindestens ein Mal eine illegale Substanz (außer Cannabis) konsumiert haben, lag 2021 bei 4,1 % und damit fast doppelt so hoch wie der Anteil der Frauen.
1,2 %
1,2 % der männlichen Jugendlichen haben 2019 mindestens ein Mal eine illegale Droge (außer Cannabis) genommen. Bei weiblichen Jugendlichen lag der Anteil bei 0,7 %. Der Verlauf der Erhebungen seit 2002 zeigt gewisse Schwankungen, zum Teil lagen Jungen und Mädchen nahezu gleich auf, im Jahr 2001 lag der Wert der weiblichen Jugendlichen sogar über dem der männlichen Altersgenossen.
Behandlung
Inanspruchnahme der Versorgungssysteme
Im Jahr 2022 gingen gut 17.000 Krankenhausaufenthalte auf eine Vergiftung oder Intoxikation mit illegalen Substanzen (außer Cannabis) zurück. Bei fast jeder vierten Behandlung in Suchthilfeeinrichtungen steht eine illegale Substanz (außer Cannabis) im Vordergrund.
Diese Daten erheben zum einen die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder in der Krankenhausstatistik sowie die Deutsche Suchthilfestatistik in ambulanten wie (teil-)stationären Einrichtungen der Suchthilfe.
ℹ Hinweise zu den Abbildungen Am oberen Rand der Abbildung können Sie sich mittels der Buttons (z. B. "Suchthilfe") durch verschiedene Ansichten klicken. Durch Klicken auf die Beschreibungen in den Grafik-Legenden (z. B. „Intoxikationen“) können Sie zudem einzelne Linien aus- und wieder einblenden.
Datenquellen
Krankenhausstatistik
Krankenhausstatistik
In der Krankenhausstatistik melden sämtliche öffentliche und private Krankenhäuser in Deutschland verpflichtend Daten zu ihren entlassenen vollstationären Patientinnen und Patienten (Vollerhebung). Daten umfassen unter anderem die Erkrankungsart (Hauptdiagnose), Verweildauer, Fachabteilung sowie soziodemographische Merkmale der Patientinnen und Patienten (z. B. Alter, Geschlecht, Wohnort). Die Angaben umfassen auch die im Krankenhaus verstorbenen, nicht jedoch vor-, nach-, teilstationär oder ambulant behandelte Patientinnen und Patienten.
Krankenhausaufenthalte können hiermit detailliert nach Hauptdiagnosen aufgeschlüsselt ausgewertet werden. Die Hauptdiagnose wird gemäß dem Klassifikationssystem ICD-10 verschlüsselt.
Die hier dargestellten Daten sind der Gesundheitsberichterstattung des Bundes entnommen. In die Auswertung flossen folgende ICD-10-Diagnosen ein:
Intoxikationen: Akute Intoxikation durch Opioide (F11.0), Sedativa oder Hypnotika (F13.0), Kokain (F14.0), andere Stimulanzien, einschließlich Koffein (F15.0), Halluzinogene (F16.0), flüchtige Lösungsmittel (F18.0), multiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen (F19.0).
Vergiftungen: Vergiftung durch Opium (T40.0), Heroin (T40.1), sonstige Opioide (T40.2), Methadon (T40.3), sonstige synthetische Betäubungsmittel (T40.4), Kokain (T40.5), sonstige und nicht näher bezeichnete Betäubungsmittel (T40.6), LSD (T40.8), sonstige und nicht näher bezeichnete Psychodysleptika (Halluzinogene) (T40.9).
Deutsche Suchthilfestatistik
Deutsche Suchthilfestatistik
Die Deutsche Suchthilfestatistik (DSHS) erfasst deutschlandweit Beratungs- und Behandlungsvorgänge in ambulanten wie (teil-)stationären Einrichtungen der Suchthilfe.
Die Statistik wird jährlich erhoben und veröffentlicht, wobei Suchthilfeeinrichtungen grundsätzlich nicht zur Teilnahme verpflichtet sind. Dennoch beteiligt sich die Mehrheit der ambulanten Suchthilfeeinrichtungen (Datenjahr 2022: 77 %) sowie gut die Hälfte der stationären Rehabilitationseinrichtungen (Datenjahr 2022: 53 %) an der Erhebung. Da die Zusammensetzung der datenliefernden Einrichtungen von Jahr zu Jahr leicht variiert (offene Kohorte) lassen sich absolute Fallzahlen nur begrenzt interpretieren. Stattdessen wird hier der prozentuale Anteil der Behandlungen bzw. Betreuungen aufgrund der jeweiligen substanzbezogenen Problematik an allen Behandlungen bzw. Betreuungen, für die eine Hauptdiagnose vorliegt, dargestellt. Ein Vorteil des Heranziehens der prozentualen Anteile ist, dass Verteilungen aufgrund der großen Fallzahlen weniger anfällig gegenüber geringfügigen Veränderungen der Grundgesamtheit (das heißt, Anzahl und Zusammensetzung der teilnehmenden Einrichtungen) sind.
Die DSHS umfasst Informationen auf zwei Ebenen: Zum einen auf der Einrichtungsebene, wo primär strukturelle Merkmale und umgesetzte Angebote der Suchthilfeeinrichtungen erfasst werden. Zum anderen auf Ebene der durchgeführten Betreuungen / Behandlungen mit Informationen zur dort betreuten / behandelten Klientel (soziodemographische und suchtbezogene Aspekte, betreuungs- / behandlungsspezifische Merkmale).
Bei den hier dargestellten Daten handelt es sich jeweils um Zugänge an Betreuungen in der ambulanten Suchthilfe bzw. beendete Behandlungen in der stationäre Suchthilfe, für die eine Hauptdiagnose vorlag. Die Daten der einzelnen Jahre sowie eine detaillierte Erläuterung ihrer Erhebung sind unter www.suchthilfestatistik.de verfügbar. In der Abbildung sind die Anteile mit den Hauptdiagnosen einer substanzbezogenen Problematik von "Stimulanzien", "Opioiden", "Kokain" sowie "anderen Psychotrope Substanzen / Polytoxikomanie" zusammengefasst.
Ergebnisse
Krankenhausaufenthalte
Krankenhausaufenthalte
17.177
17.177 Krankenhausaufenthalte sind 2022 auf akute Vergiftungen oder Intoxikationen im Zusammenhang mit dem Konsum illegaler Drogen (außer Cannabis) zurückzuführen.
+ 33 %
Die Anzahl der Krankenhausaufenthalte durch akute Vergiftungen oder Intoxikationen mit den genannten Substanzen ist stieg zwischen 2000 und 2016 kontinuierlich an und verharrt seither jährlich zwischen gut 17.000 und 20.000 Aufenthalten. Im Vergleich zu 2000 gab es im Jahr 2022 etwa 33 % mehr Krankenhausaufenthalte.
58 %
Circa 10.000 der 17.177 Krankenhausaufenthalte und damit etwa 58 % sind auf Intoxikationen durch sogenannten „multiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen“ zurückzuführen. Auch der Anstieg bis zum Jahr 2016 ist primär durch steigende Fallzahlen des multiplen Substanzgebrauchs bedingt (nicht in der Abbildung dargestellt).
Suchthilfeeinrichtungen
Suchthilfeeinrichtungen
23,9 %
Fast jede vierte Betreuung in ambulanten Suchthilfeeinrichtungen geht auf eine Substanzgebrauchsstörung illegaler Substanzen zurück. In stationären Einrichtungen liegt der Anteil mit 22,6 % in etwa genauso hoch.
Folgeschäden
Zu welchen gesundheitlichen Folgeschäden kann der Konsum illegaler Substanzen führen?
Der Konsum illegaler Substanzen kann vielfältige Auswirkungen auf das körperliche und mentale Wohlbefinden haben. Die exakten Folgen hängen natürlich von der jeweiligen Substanz ab und in welcher Form (z. B. Rauchen, Schnupfen, Spritzen), Menge und Häufigkeit diese konsumiert wird. Ein weiterer wichtiger Faktor ist, ob eine Substanz zusammen mit anderen Drogen konsumiert wird oder nicht. Zudem hängen die Effekte des Konsums auch von Faktoren wie dem Alter und dem Geschlecht aber auch von Stimmung und Kontext ab.
Die tragischste Folge eines übermäßigen Drogenkonsums, insbesondere durch langjährigen Konsum oder durch Überdosierung, ist der Tod des Drogenkonsumierenden. So verstarben laut Angaben des Bundeskriminalamts im Jahr 2023 insgesamt 2.227 Personen in Deutschland im Zusammenhang mit dem Konsum illegaler Substanzen. Dies ist der höchste Stand seit der erstmaligen Registrierung der drogenbedingten Todesfälle im Jahr 1973.
Bundesweite Daten zum Missbrauch oder zur Abhängigkeit von illegalen Substanzen liegen lediglich für Kokain und Amphetamin (Speed) vor und können der Unterseite Stimulanzien entnommen werden.
Datenquellen
Bundeskriminalamt
Bundeskriminalamt
Die drogenbedingten Sterbefälle werden in Deutschland bereits seit 1973 polizeilich erfasst, in manchen Bundesländern sogar schon länger. Die Aufgabe, die Statistik über Rauschgifttodesfälle zu führen, erledigt in Deutschland die Polizei. Demnach sind alle Todesfälle meldepflichtig, die in einem ursächlichen Zusammenhang mit dem missbräuchlichen Konsum von Betäubungsmitteln (Alkohol fällt nicht hierunter), neuen psychoaktiven Stoffen oder Ausweichmitteln oder Ersatzstoffen stehen, insbesondere (a) infolge von Überdosierung, (b) infolge langzeitigen Missbrauchs, (c) bei Selbsttötung aus Verzweiflung über die Lebensumstände oder unter Einwirkung von Entzugserscheinungen, und (d) tödliche Unfälle. Die Daten werden von den Landeskriminalämtern erhoben und jährlich an das Bundeskriminalamt übermittelt.
Die hier dargestellten Daten sind unter anderm dem Bundeslagebild Drogenkriminalität 2023 entnommen.
Ergebnisse
Todesfälle
Todesfälle
2.227
Im Jahr 2023 sind in Deutschland 2.227 Personen im Zusammenhang mit dem Konsum illegaler Drogen gestorben. Dies ist der bislang höchste Werte seit Beginn der Registrierung im Jahr 1973.
+ 136 %
Seit 2012 hat sich die Anzahl der drogenbedingten Todesfälle mehr als verdoppelt: Von 944 Fällen im Jahr 2012 auf 2.227 Fälle in 2023.
41
Das durchschnittliche Alter der im Jahr 2023 an den Folgen ihres Konsums illegaler Drogen Verstorbenen betrug 41 Jahre. Dieses Durchschnittsalter steigt in den vergangenen Jahren langsam an (nicht in der Abbildung dargestellt).
83 %
Knapp 83 % der drogenbedingten Todesfälle betrafen im Jahr 2023 Männer, gut 17 % Frauen.
Markt
Wie groß ist der Schwarzmarkt für illegale Substanzen in Europa?
Daten zur Größe des Schwarzmarkts illegaler Substanzen sind naturgemäß nur schwer zu erheben. Es wird jedoch geschätzt, dass im Jahr 2021 innerhalb Europas illegale Drogen im Wert von rund 31 Milliarden Euro gekauft wurden. Dies macht den Drogenmarkt zu einer wichtigen Einnahmequelle für das organisierte Verbrechen in der EU.
Deutsche Daten zum Schwarzmarkt illegaler Drogen liegen nicht vor. Daten hinsichtlich der Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) können gewisse Einblicke liefern. So betrug die Gesamtzahl der Verstöße gegen das BtMG laut Angaben des Bundeskriminalamts im Jahr 2022 etwa 340.000 Fälle, was einem Rückgang von 5,6 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht (im Vergleich zu vor zehn Jahren bedeutet dies aber noch immer einen Anstieg um circa 34 %). Diese Verstöße umfassen konsumnahe Delikte, Handelsdelikte sowie sonstige Verstöße gegen das BtMG. Knapp zwei Drittel der konsumnahen Delikte und der Handelsdelikte entfallen auf Cannabis. Das restliche Drittel entfällt auf illegale Substanzen außer Cannabis. Der Anteil der männlichen Tatverdächtigen betrug im Jahr 2022 rund 87 %.
"Der Konsum von Kokain, Crystal Meth, Crack und anderen Drogen ist ein erhebliches Problem, viele Menschen sind abhängig. Häufig sind Konsum und Sucht mit Absturz, Verelendung und sozialer Ausgrenzung verbunden. Das hilft niemandem – im Gegenteil.
Wir brauchen daher niedrigschwellige Überlebenshilfen und ein umfassendes und flächendeckendes Beratungs- und Hilfsangebot. Deswegen sind mir eine weitere Stärkung der Substitutionsbehandlung, sichere und saubere Drogenkonsumräume, Drug Checking und – ganz wichtig - eine auskömmliche und nachhaltige Finanzierung der Suchthilfe so wichtig."
Burkhard Blienert, Beauftragter der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen